175 Jahre Himmelspforten – 175 Jahre kontemplatives Leben

Wenn die Himmelspforte feiert, lacht der Himmel und zeigt sonniges, wenn auch etwas kühles Spätsommerwetter. Kaum waren die Festlichkeiten des Sonntags, dem 22.9., vorbei, zog am Montag eine Regenfront durchs fränkische Land. Die Festivitäten begannen am eigentlichen Gründungstag, dem 19.9., dieses Jahr ein Donnerstag, mit der Vesper um 16.00 Uhr zum Tagesheiligen, dem Regelgeber des Karmel, den hl. Patriarchen Albert von Jerusalem – ein sehr schönes Zusammentreffen. Nach der von den Schwestern von Himmelspforten, verstärkt durch ihre Mitschwestern vom Karmel Regina Pacis aus Rödelmaier, sehr schön gesungenen Vesper und von Frau Dutschova genial an der Orgel begleitet, hielt der Prior der Karmeliten in der Sanderstraße, Pater Elias M. Haas OCD, einen Vortrag über „Karmelitanische Spiritualität“, bei dem die Sehnsucht nach einem Sinn als Weg der Suche nach Spiritualität beschrieben wurde, für die viele heute keine Heimat mehr in der institutionell verfassten Kirche finden und deshalb auf der Suche sind nach Angeboten der Esoterik und Meditationsformen des Ostens. In den Orden kann man als Schulen der Spiritualität den Reichtum der Kirche wiederentdecken. Dies wurde am Karmel aufgezeigt, der ein klassischer Weg zur Innerlichkeit ist und Orte, Worte, Bilder und eine Lehre anbietet, um diese Sehnsucht zum Ausdruck zu bringen und die Menschen auf einen Weg mitzunehmen. Am Ende verlas P. Elias M. Haas OCD zum Erstaunen und Freude den Gratulationsbrief des Ordensgeneral, P. Saverio Cannistra OCD (Rom) und den Segen des Papstes anlässlich des Jubiläums des Karmels. 

Die Ausstellung, die einen guten Einblick in das sonst sehr verborgene Leben des Karmel Himmelspforten ermöglichte, war eröffnet und wurde rege auch in den nächsten Tagen von der Bevölkerung besucht. Am Freitag, den 20. Sept. feierte Bischof emer. Dr. Friedhelm Hofmann die Hl. Messe um 7.30 Uhr mit den Schwestern in familiärer Runde in der Hauskapelle. Der Sonntag brachte die Hauptfeierlichkeiten mit dem Festgottesdienst, dem der Provinzial der deutschen Ordensprovinz vom hl. Kreuz, P. Dr. Ulrich Dobhan OCD, vorstand und auch die Festpredigt hielt. Um 16.00 Uhr schlossen die Feierlichkeiten und die Ausstellung mit der feierlichen levitierten Vesper zu Ehren unserer lieben Frau vom Berge Karmel, die der Bischof von Würzburg, Dr. Franz Jung, hielt. Im Anschluss zog er mit dem gläubigen Volk hinaus auf dem großen Kirchenvorplatz, um die neue Statue der 
hl Thérèse vom Kinde Jesus (von Lisieux) zu segnen. Die Statue wurde von der Priorin, Sr. Johanna Walz OCD, und ihrem Prioren“kollegen“ aus der Sanderstraße enthüllt und dann vom Bischof feierlich gesegnet.Die Gottesdienste am Sonntag wie auch das Fest auf dem Kirchhof war äußerst gut besucht.

Das Jubiläum war gesegnet von oben, es bleibt nun zu hoffen, dass dieser Segen sich auch in guten und zahlreichen Berufungen zeigt – die Schwestern in Himmelspforten sind „nur“ noch zu neunt – damit dieser Ort des Segens für die Stadt und die Kirche von Würzburg auch sein 200-jähriges und weitere Jubiläen feiern kann. Ad multos annos!