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Tag der Begegnung der Karmelfamilie der Diözese Würzburg

„Wird der Geburtstag eines Menschen noch 500 Jahre nach seinem Tod gefeiert, dann heißt dies, dass dieser Mensch noch Bedeutung hat, für heute und für unsere Zeit.“ Der Geburtstag war der der hl. Teresa von Ávila, der von den drei Zweigen des Teresianischen Karmel, die in der Diözese Würzburg vertreten sind, mit einem „Tag der Begegnung“ am 18.  April 2015 in Himmelspforten gefeiert wurde. Diese drei sind die Schwestern von Himmelspforten und Rödelmaier, die Brüder in der Sanderstraße und die Mitglieder der Teresianischen Karmelgemeinde. Der „Tag der Begegnung“ wurde mit einem festlichen Gottesdienst um 10.00 Uhr in der Kirche der Schwestern in Himmelspforten eröffnet. P. Johannes Nützel OCarm von den Karmeliten in Bamberg hat mit oben zitierten Worten seine Predigt eröffnet.  DSC01592

Im Anschluss an den Gottesdienst folgte die Begegnung und Vorstellung im Oberen Schwesterchor der Karmelkirche, der normalerweise für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist. Zum Essen hatte jeder etwas für das reichhaltige Büfett beigetragen.  Gruppenbild Karmelfamilie

Um 14.00 Uhr wurde die Vesper gesungen und dann hieß es Abschied nehmen, das sich lange hinzog, denn die Gelegenheiten in dieser Form zusammen zu kommen, sind selten. In Würzburg hat dies noch nie statt gefunden, schließlich wird die hl. Ordensmutter auch nicht jedes Jahr 500.

Seligsprechung in Aussicht

Bischof Hofmann gab bei der Kiliani-Vesper der Seelsorger am 7. Juli im Dom bekannt, dass Papst Benedikt XVI. den im Konzentrationslager Dachau gestorbenen Würzburger Diözesanpriester Georg Häfner (1900-1942) offiziell als Märtyrer anerkannt hat. Gleichzeitig sprach der Papst dem ebenfalls in Dachau gestorbenen Mariannhiller Missionar Engelmar Unzeitig (1911-1945) den heroischen Tugendgrad zu. Die entsprechenden Dekrete der Heiligsprechungskongregation hatte Benedikt XVI. am Freitag, 3. Juli, genehmigt. „So dürfen wir voller Dankbarkeit einer Seligsprechungsfeier entgegengehen, denn beide haben auf ihre je eigene Weise ein Glaubenszeugnis hinterlassen, das uns die Augen für das Wichtige und Entscheidende in unseren Tagen öffnen kann“, sagte der Bischof vor rund 600 Seelsorgerinnen und Seelsorgern im Kiliansdom.

Georg Häfner (Quelle: POW)
Georg Häfner (Quelle: POW)

Georg Häfner wurde am 19. Oktober 1900 in Würzburg geboren, besuchte das Alte Gymnasium und trat am 11. Januar 1920 in den Dritten Orden der Unbeschuhten Karmeliten (heute Teresianische Karmel-Gemeinschaft) ein. Am 13. April 1924 erhielt er in der Michaelskirche die Priesterweihe und feierte knapp eine Woche später im Kloster Himmelspforten seine Primiz. Nach Kaplanstätigkeit in Motten (1924), Goldbach und Mürsbach (1925) sowie Altglashütten (1928 bis 1934) wurde er Pfarrer in Oberschwarzach. Sein unbeirrtes und mutiges Eintreten für die Kirche führte nach Denunziationen zu Vernehmungen durch das NS-Regime und schließlich zur Inhaftierung im Oktober 1941. Am 12. Dezember 1941 wurde Häfner in Dachau eingeliefert. Nach unsäglichen Leiden durch Krankheit, Unterernährung und Misshandlung verstarb er dort am 20. August 1942. Seine Urne wurde zunächst am 18. September 1942 im Würzburger Hauptfriedhof beigesetzt. Am 9. Dezember 1982 wurde sie unter Beisein von Bischof Dr. Paul-Werner Scheele in die Krypta der Neumünsterkirche überführt. Am 23. Juli 1992 wurde das Bischöfliche Erhebungsverfahren zur Seligsprechung eingeleitet und am 31. Mai 2002 abgeschlossen. Danach wurden die Unterlagen an die Selig- und Heiligsprechungskongregation in Rom weitergegeben, wo sie geprüft wurden. 2007 wurde im Beisein von Bischof Dr. Friedhelm Hofmann am Eingang zur Krypta des Neumünsters ein Stolperstein zum Gedenken an Pfarrer Häfner verlegt.

Quelle: Pressestelle Bischöfliches Ordinariat Würzburg