Über 400 Menschen nutzen offene Würzburger Karmelitenkirche für Besinnung und Gebet – Interview mit Organisator Karmelitenpater Günter Aldenhoff
Würzburg (POW) Am Samstagabend, 9. Mai, feierte die Veranstaltung „Nightfever“ in Würzburg Premiere: Ein offenes Kirchenportal bis kurz vor Mitternacht, Musik, Gebete sowie eine Bischofskatechese erwarteten Besucher während der Aktion. Die Idee dazu entstand nach dem Weltjugendtag 2005 in Köln und wurde erstmals in Bonn in die Tat umgesetzt. Inzwischen hat sie Nachahmer in 15 Städten, darunter Augsburg, Freiburg, Mainz, Wien und aktuell in Würzburg gefunden. Im POW-Gespräch zieht Organisator Pater Günter Aldenhoff, Prior des Würzburger Karmelitenklosters, Bilanz.
POW: Am Samstag fand erstmals die Veranstaltung „Nightfever“ in Würzburg statt. Wie war die Resonanz?
Pater Günter Aldenhoff: Wir waren positiv überrascht, wie viele Menschen, vor allem junge, gekommen sind. Die Karmelitenkirche war den ganzen Abend hindurch stets gut besetzt. Ich schätze, dass mehr als 400 Menschen da waren. Das Programm begann um 18 Uhr mit einer heiligen Messe, die ich zelebrieren durfte. Passanten wurden in der Sanderstraße angesprochen und zum abendlichen Kirchenbesuch eingeladen. Sie konnten in der Kirche Kerzen anzünden, Gebete sprechen und ihre Bitten und Anliegen auf Zettel schreiben, die in den kommenden Tagen den Schwestern im Karmelitinnenkloster Himmelspforten zum Gebet anvertraut werden. Bischof Dr. Friedhelm Hofmann hielt eine Katechese zum Thema Eucharistie. Den Abschluss bildete ab 22.30 Uhr die Komplet, das kirchliche Nachtgebet. Nicht zuletzt das Miteinander von unterschiedlichen neuen geistlichen Gemeinschaften und der Kirchenband „Denkmal“ aus der Pfarrei Sankt Kilian in Mellrichstadt machte die Veranstaltung zu etwas Besonderem. Wir hoffen, dass auch die nächsten Termine am 18. Juli in der Karmelitenkirche und am 31. Oktober im Kiliansdom auf reges Interesse stoßen.
POW: Ist eine Aktion wie „Nightfever“ ein guter Ansatz, um gerade in der Stadt wieder Menschen in die Kirchen zu bringen?
Aldenhoff: Sie ist eine gute Möglichkeit, auch mit den so genannten Kirchenfernen wieder in Kontakt zu treten. „Nightfever“ war eine Einladung, einfach einmal in die Kirche zu gehen, sich dort von der Atmosphäre berühren zu lassen, seinen Gedanken nachzugehen und ein Gebet zu sprechen. Nach dem Abschluss haben mich viele Gottesdienstbesucher angesprochen und sich für den Abend bedankt – für die schöne Gebetsatmosphäre und für die spürbare Gemeinschaft der Glaubenden.
POW: Auffällig gut genutzt wurde den ganzen Abend über das Angebot zum Beichtgespräch. Wie erklären sie sich das?
Aldenhoff: Wir haben eine Situation geschaffen, in der es den Menschen leicht fällt, mit den Priestern ins Gespräch zu kommen. In den Seitenkapellen saßen drei Geistliche bereit. Da kostet es deutlich weniger Überwindung, auf sie zuzugehen, als wenn man erst in einen Beichtstuhl gehen muss. Auch nach außen war deutlich sichtbar: Hier wird von Mensch zu Mensch gesprochen.
Quelle: Pressestelle Ordinariat Würzburg (POW); Interview: Markus Hauck (POW)