Archiv der Kategorie: Aktuelles

Neu-Entdeckung des immer Wiederkehrenden

Noch während der erst 1669 abgeschlossenen Bauphase, wurde für die Karmelitenkirche eine Darstellung der Anbetung der Hirten gemalt.  Das ca. 1640 geschaffene Bild hängt heute im Liebfrauendom zu München als Leihgabe der Bayerischen Staatsgemäldesammlung. Als Maler konnte man einen Schüler oder Nachfolger des bedeutenden von italienischen Künstlers Caravaggio gewinnen.  Heute hängt an Stelle des Originalbildes eine Kopie an der linken Seite des Kirchenschiffes. Trotz der oft nur mühsam erkennbaren Darstellung verdienst das Bild große Aufmerksamkeit, da es ganz im Sinn karmelitanischer Frömmigkeit der Mutter Jesu eine wichtige Rolle zuweist: Maria zeigt in dieser Darstellung den Hirten ihr neugeborenes Kind. Entscheidend dabei: Sie deckt die Windeln auf und zeigt das Jesuskind als einen Knaben wie andere Knaben auch. Das Licht, das vom Kind ausgeht, und mit dem geöffneten Himmel im oberen rechten Rand korrespondiert weist auf die göttliche Natur Jesu hin. Ganz wörtlich ent–deckt also Maria ihr Kind Jesus als wahren Mensch und wahren Gott. Die Hirten sind im Lichtglanz nur mühsam zu erkennen. Sie, die dem heiligen Paar die Botschaft der Engel gebracht haben, sind nur Empfänger des Lichts. Im Glanz der „Offenbarung“ sind wie Kerzen als hellen Tag, Notbehelf in dunkler Stunde.  Vielleicht ist damit die Aufgabe der Karmeliten beschrieben: Anzubeten, um sie in dunkler Stunde wie Kerzen den Glauben an den Erlöser am Leuchten halten. Ganz in diesem Sinn möchte der folgende Text die Entdeckertaten beschreiben, die in der Menschwerdung Gottes geschehen sind, und die ein einziges Ziel haben: Das dankbare Lob für Gottes große Taten zu verkünden:   Enthüllte Botschaft Die kleine Magd – Schlüsselloch zur Menschheit Die Hirten – Kerzen des Engellichtes Das Krippenkind – Schatz der Suchenden Maria – Ent-deckerin der Gottestat Der Erlöser – Bruder und Gott Gott – nicht mehr geheimes Geheimnis

Herbert Baumann

  Eine Neu-Entdeckung des immer wiederkehrenden und doch immer wieder auch neuen Weihnachtsfestes wünscht der Konvent der Karmeliten.

Feierliche Profess von Fr. Konrad

Der 7.10.2017 bringt den Karmeliten in Würzburg einen selten gewordenen Festanlass. Im Hochamt zum Rosenkranzfest, das auf diesen Tag fällt, um 11.00 Uhr wird Fr. Konrad Josef Rötzer OCD nach dem Abschluss seiner Ausbildung im Orden, seine Feierliche Profess in die Hände des Provinzials der deutschen Provinz des Teresianischen Karmels, P. Dr. Ulrich Dobhan OCD, ablegen.
Konrad Josef Rötzer wurde 1953 in dem kleinen Dorf Hiltenbach, heute Landkreis Cham, in der Oberpfalz geboren.
Die Schulen und den Wehrdienst hat er in seiner Heimatregion absolviert. Anschließend ging er zu einem Grundstudium in den Fächern Englisch und Geschichte nach München. In seinem 25. Lebensjahr brach er zu einem Freiwilligeneinsatz als Missionshelfer nach Ghana/Westafrika auf. Von diesem Jahr an bis zu seinem 53. Lebensjahr hat er dann über 25 Jahre im Ausland gelebt. Seine Arbeitseinsätze, Stundienaufenthalte und Ausbildungszeiten führten ihn außer nach Ghana (6 Jahre) in die Schweiz (über 17 Jahre) und nach Österreich (2 Jahre). An der Universität Freiburg/Schweiz (Fribourg) hat er in Theologie das kirchliche Diplom (auf Deutsch) und später in einem Vertiefungs-Studium das Lizenziat (auf Französisch) erworben. Er hat in der Schweiz in verschiedenen Einrichtungen der katholischen Kirche mitgelebt und mitgearbeitet. Von 2006 an wieder in Deutschland hat er bis zu seinem Eintritt in den Teresianischen Karmel im September 2012 mit seinen betagten Eltern in Hiltenbach gelebt und seinen Lebensunterhalt als Mitarbeiter in einer Photovoltaik-Firma, im Geschäft seines Vaters und in der Jugendfürsorge des Bistums Regensburg verdient. Mit der Feierlichen Profess schließt er sich nun für immer dem Orden des Teresianischen Karmel an.

Reuererprozession 2017

Quelle: M. Amberg

Am 18. Juni fand bei herrlichstem Sommerwetter die traditionelle Reuererprozession statt.
Nach dem festlichen Gottesdienst,  dem der Subregens des Priesterseminars Würzburg, Stefan Fleischmann, vorstand und bei dem der Spiritual, Paul Weismantel, eine Predigt hielt über „Pure Präsenz“, zog die Prozession durch das Reuererviertel zum Klostergarten, wo die Statio war und dann zurück zur Kirche zum Schlusssegen und feierlichen Te Deum.

Gottesdienst und Prozession wurde von den Seminaristen des Priesterseminars gestaltet. Auch Pfarrvikar Christian Stadtmüller zeigte die Verbundenheit der Pfarrei St. Peter mit den Karmeliten durch seine Anwesenheit. Auch stellvertretender Bürgermeister Adolf Bauer und Stadträte waren anwesend.
Die Mithelfer und -helferinnen versammelten sich noch im Klosterrefektorium nach alter Tradition zu Reuerer“schinken“ (ein Käse) und dunklem Andechser Bier.

Provinzkapitel 2017

Vom 5. bis 10. Juni 2017 war unser Würzburger Konvent Gastgeber des Provinzkapitels unseres Ordens. Alle 3 Jahre werden die Weichen für das nächste Triennium gestellt. Zudem wurde diesmal die Revision unserer Konstitution, die vom letzten Generalkapitel angeregt wurde, thematisiert und andere Regelungen, die von den Konstitutionen die Aufgabe der Provinzkapitels gelegt werden, beschlossen.

Die Ergebnisse der Wahlen sind:

Provinzial:       P. Dr. Ulrich Dobhan
1. Provinzrat:  P. Dr. Raoul Kiyangi
2. Provinzrat:  P. Michael Jakel
3. Provinzrat:  P. Bruno Piechowski
4. Provinzrat:  P. Robert Schmidbauer
Sozius fürs Generalkapitel: P. Dr.Florian Florek
Substitus des Sozius:            P. Thomas Röhr
Prioren:    Würzburg:       P. Elias M. Haas
Regensburg:    P. Theophan Beierle
München:         P. Dr. Raoul Kiyangi
Birkenwerder: P. Dr. Reinhard Körner
Erste Konventräte (Supprioren):
Würzburg:    P. Michael Jakel
Regensburg: P. Robert Schmidbauer
München:     P. Bruno Piechowski
Leiter des Juniorats und Noviziats: P. Michael Jakel
Berufungspastoral:  P. Michael Jakel
Missionsprokurator: P. Robert Schmidbauer
Provinzsekretär: P. Raoul Kiyangi
Provinzprokurator: P. Robert Schmidbauer
Provinzdelegat für die TKG: P. Dr. Reinhard Körner
Schriftleiter des Edith-Stein-Jahrbuches: P. Dr.  Ulrich Dobhan
Schriftleier für die Karmelimpulse: P. Dr.  Reinhard Körner

Es ist inzwischen schon auch eine gute Tradition, dass während des Kapitels auch die Vorsitzende der Föderation der Karmelitinnen und die Vorsitzende der TKG (Teresianische Karmelgemeinschaft) einen Bericht über ihre Arbeit den Mitbrüdern im Kapitel mitteilt. Auf dem Foto sind so alle 3 Zweige des Karmel in Deutschland vertreten.

Vorbereitung für die weitere Ausgestaltung der Theresienkapelle

Am 09. Januar 2017 wurde die Theresienkapelle für die Ausmalung vorbereitet. Die Statue der hl. Therese musste dem Gerüst weichen. Der alte Putz abgeschlagen und zwei neue Putzflächen angebracht werden, bevor der Untergrund für die Malfläche aufgetragen werden kann. Dann kann der Maler Alain Creunier sein Werk beginnen.

Bis in den Juni hinein wird es dauern, bis das Gemälde fertig ist und die Statue wieder an ihren Ort zurückkehren und die Kapelle wieder zur Verehrung
der hl. Therese freigegeben werden kann.

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Nacht der offenen Kirchen 2016

Auch in diesem Jahr am 2. Oktober findet die „Ökumenische Nacht der offenen Kirchen“ in Würzburg statt. Auch wir beteiligen uns mit dem Thema: „Sänger der dunklen Nacht – Sänger der Liebe: die Mystik und Spiritualität des heiligen Johannes vom Kreuz in Wort und Musik“.  Zu Beginn hält unser P.  Dr.  Raoul Kiyangi OCD einen Vortrag zu dem Heiligen, der umrahmt wird von musikalischen Beiträgen der spanischen Renaissance.  Ab 21.00 folgen Lesungen aus dem Buch von Dr. P.  Reinhard Körner „Dunkle Nacht: Mystische Glaubenserfahrung nach Johannes vom Kreuz“, begleitet von Vertonungen der Gedichte des Johannes vom Kreuz.

Frohe Ostern

Der Auferstandene in der E.Stein´-Kapelle

Der Auferstandene in unserer Edith-Stein-Kapelle holt noch aus den tiefsten Abgründen des menschlichen Seins den Menschen in neues Leben,  hier symbolisiert durch die lebendige fleischrote Farbe. Er, der selbst in die Abgründe des Todes hinab gestiegen ist, kann auch den Menschen von dort heraus holen,  nicht weil er nur Mensch ist,  sondern eben Gott.  “ Die Welt besteht aus Gegensätzen… Letzten Endes wird nichts bleiben von diesen Kontrasten.  Die große Liebe allein wird bleiben.  Wie sollte es auch anders sein können?“ – dies ist eines der letzten Worte von Edith Stein, das sie im Lager Westerbork vor ihrer Abfahrt nach Auschwitz zu einem holländischen Beamten sagte.  Diese große Liebe ist der Grund unserer Hoffnung,  die den Tod und den Unfrieden, den Hass und die Kälte überwindet.

Trauer um Paul Nagel

Am frühen Nachmittag des Gründonnerstags 2016 ist Herr Paul Nagel bei Ausmessungen für eine Arbeit im Kölner Dom zusammengebrochen.  Alle Reanimierungsversuche blieben erfolglos.

Der Konvent der Karmeliten fühlt sich der Familie Nagel bei diesem Abschied von ihrem Vater verbunden und trauert mit ihnen.  Der Bildhauer und Maler hat seit 1976 unsere Kirche maßgeblich gestaltet und mit der Einweihung der Prager-Jesuskind-Kapelle am 4. Januar 2015 fand die Ausgestaltung ihre Vollendung.

Herr Paul Nagel lebte, was er darstellte, die Welt des Glaubens.  So dürfen wir hoffen, dass sein reiches Künstlerleben nun bei Gott vollendet ist und er die Wirklichkeit des Glaubens nun schauen darf.