Grüß Gott im Karmelitenkloster Würzburg

Sie erhalten hier einen Einblick in das seit 1627 in Würzburg bestehende Kloster der Unbeschuhten Karmeliten – dem Reuererkloster in der Sanderstraße.

Auf unserer Internetpräsenz erfahren Sie alles Wissenswerte über unser Haus und wir informieren Sie über unsere Angebote sowie die aktuellen Ereignisse.

Wir freuen uns über Ihren Besuch oder Kontakt

Mit herzlichen Segensgrüßen

– Ihr Konvent der Unbeschuhten Karmeliten in Würzburg

Josefsmittwoche 2022

Liebe Besucher unserer Karmelitenkirche,

ganz herzlich laden wir zu unseren diesjährigen Josefsmittwochen und zur Feier des Hochfests unseres ersten Kirchenpatrons, des heiligen Josef, ein. Wir beginnen am 19. Januar mit dem ersten Josefsmittwoch und werden uns neun Wochen lang jeweils mittwochs auf das Hochfest des heiligen Josef am 19. März vorbereiten. Zu den Gottesdiensten mit Predigt um 10 Uhr und um 18 Uhr, für die eine Predigtreihe über neun verschiedene Marienwallfahrtsorte vorgesehen ist, sind Sie herzlich willkommen.

Weihnachten 2021

Das diesjährige Weihnachten war ein wirkliches Fest! Die Geburt Jesu als der Beginn unserer Erlösung konnte Gott sei Dank in Freude gefeiert werden… Der Prior, Pater Michael, hat in seiner Ansprache in der Christmette um 22.00 Uhr die armselige Futterkrippe im Stall von Bethlehem mit der oft so armseligen Menschheit verglichen, in die das Jesuskind in der Heiligen Nacht hineingelegt worden ist, damit die Menschen dadurch zu Jesus hin verwandelt werden können. Dazu ist es aber notwendig, dass der Mensch sich seiner menschlichen Armseligkeit immer bewusster wird, dass er immer ehrlicher mit sich selbst wird und sich immer mehr eingesteht, dass er einzig und allein von der Gnade Gottes lebt… Auf diese Weise kann das menschliche Herz mehr und mehr gereinigt werden von allem, was Jesus nicht gefällt…

Auch der Erste Weihnachtsfeiertag war ein Fest der Freude! In seiner Ansprache hat der Prior auf das ursprüngliche Weihnachten hingewiesen… Dieses kannte tiefe Stille, sich selbst verschenkende Liebe und Hingabe, Armut und Bescheidenheit wie auch tiefen Frieden… Es drückt sich in einem tief-innerlichen Zuhause-sein aus und in einer nie endenden Geborgenheit in den Armen des himmlischen Vaters… Weil Weihnachten ein tiefes Geheimnis ist, kann man nichts Besseres tun, als das Kind in der Krippe anzuschauen und schweigend anzubeten und darin das wahre Glück zu finden… Durch das Schauen auf Jesus gleichen wir uns ihm aber im Lauf der Zeit immer mehr an und bekommen dadurch die Kraft, unsere persönlichen Sorgen mehr und mehr dem göttlichen Kind abzugeben und uns von jener weihnachtlichen Stille ein bisschen erfassen zu lassen, die damals auch im Herzen der Muttergottes und des heiligen Josef herrschte…

Die Kar- und Ostertage in der Karmelitenkirche

Palmsonntag:  
Übliche Sonntagsordnung
 (Prozession zu St. Peter entfällt) 

Gründonnerstag:
7.00 Uhr  Trauermette
 18.00 Uhr Messe vom letzten Abendmahl,
anschl. Ölbergstunden in der Krypta bis 22.00 Uhr

Karfreitag:  
7.00 Uhr Trauermette
10.00 Uhr Kreuzweg
15.00 Uhr Karfreitagsliturgie vom Leiden und Sterben unseres Herrn Jesus Christus

Karsamstag:
Tag der Grabesruhe Jesu 
7.00 Uhr Trauermette

Ostersonntag:
6.00 Uhr Feier der Auferstehung unseres Herrn
9.30 Uhr  Osteramt
11.00 Uhr  Betsingmesse
17.30 Uhr  Ostervesper
18.00 Uhr  Betsingmesse

Ostermontag:
Sonntagsordnung
Beichtgelegenheit (wie üblich und nach Vereinbarung)

Josefsnovene 2021 zum Jahr des heiligen Josef

Liebe Verehrer des heiligen Josef!

Ganz herzlich laden wir Sie auch dieses Jahr wieder zu unseren Josefsmittwochen ein! Wie gewohnt findet morgens um 10.00 Uhr und abends um 18.00 Uhr ein Amt mit Predigt statt…

Weil Papst Franziskus das Jahr 2021 zum Josefsjahr ausgerufen hat, haben die 9 Predigten den heiligen Josef zum Inhalt:

  1. Der heilige Josef – der beliebte Volksheilige  (20. Januar)
  2. Der Diener im Hintergrund  (27. Januar)
  3. In seinem Herzen: Erbarmen und Liebe (03. Februar)
  4. Gehorsam gegenüber der Stimme Gottes  (10. Februar)
  5. Er lebte die Treue (17. Februar)
  6. Er redete nicht, er hat gehandelt (24. Februar)
  7. Der Patron der Arbeiter   (03. März)
  8. Er hält seine Hand über die Kirche  (10. März)
  9. Josef steht den Sterbenden bei  (17. März)

Morgens um 10.00 Uhr und abends um 18.00 Uhr: Amt mit Predigt

Hochfest des heiligen Josef am 19. März

Christmetten mit „angezogener Handbremse“

Aufgrund der Corona-Situation haben wir uns dieses Jahr dazu entschieden, zwei Christmetten anzubieten: um 17.00 Uhr und um 19.00 Uhr. Der Gedanke war, die sonst ja so gut besuchte Christmette zu entzerren, um möglichen Ansteckungsgefahren vorzubeugen. Wie sich dann aber zeigte, wäre das gar nicht nötig gewesen, denn beide Christmetten waren nicht so gut besucht, dass es eine Entzerrung gebraucht hätte. Wohl haben die älteren Menschen, die ja vorzugsweise an den Christmetten teilnehmen, auf den Rat ihrer besorgten Kinder gehört und sind deshalb nicht gekommen. Leider ist aus dem eben genannten Grund und natürlich auch wegen der nicht gesungenen, sondern nur gebeteten Weihnachtslieder keine wirkliche Weihnachtsstimmung aufgekommen… Es waren wie Christmetten „mit angezogener Handbremse“…

Es ist jedem gläubigen Menschen klar, dass unser Glaube an die Mensch-werdung Gottes nicht an unsere Stimmungen gebunden ist: Jesus ist trotz der Situation, in der wir zur Zeit stehen, geboren! Aber an solchen Christmetten merkt man, wie sehr man auch als gläubiger Mensch ein Mensch ist, der für sein „Innen-leben“ nicht nur den klaren Glauben an Gott und dessen Mensch-werdung braucht, sondern auch die äußerlich dazu passende Stimmung – fehlt diese, dann fehlt doch auch Wesentliches… 

Ich möchte Ihnen und uns allen für das Neue Jahr 2021 nicht nur Gottes Segen, Gesundheit und Wohlergehen wünschen, sondern auch eine Besserung der Gesamtsituation, so dass Weihnachten 2021 zumindest in etwa so werden kann, wie wir das vor 2020 gekannt haben: ein Weihnachten, bei dem Inneres und Äußeres zusammenklingt…

Ihre Karmeliten

Hochfest „Johannes vom Kreuz“

Am Montag, den 14. Dezember, feierten wir Karmeliten das Hochfest unseres heiligen Ordensvaters Johannes vom Kreuz. In beiden Eucharistiefeiern, sowohl am Morgen um 10.00 Uhr als auch am Abend um 18.00 Uhr hat der Prior über die Lehre unseres Ordensvaters von der „Dunklen Nacht“ eine kurze Predigt gehalten. 

Zunächst fragte er, was wir heutigen Menschen des 21. Jahrhunderts denn von einem Heiligen des 16. Jahrhunderts lernen können… Sehr viel, denn die Lehre unseres Ordensvaters von der „Dunklen Nacht“ gilt für jeden Menschen und für alle Zeiten, also auch für das 21. Jahrhundert. Jeder gläubige Mensch muss nämlich in seinem Leben durch eine dunkle Nacht hindurch gehen, wenn er zu Gott, dem ewigen Licht, gelangen will.
Die dunkle Nacht hat verschiedenste Facetten:
So kann der eine auf einmal nicht mehr beten, obwohl er in seinem Leben eigentlich nie Probleme damit hatte… Der andere sieht in den Gebeten, die er verrichtet, keinen Sinn mehr: Was bringt das Gebet denn noch? Hilft es denn wirklich demjenigen, für den man betet?… Und der Dritte kann auf einmal nicht mehr glauben, dass es Gott gibt angesichts dessen, was er täglich in seinem Leben erfahren muss…

Wie antwortet unser heiliger Ordensvater Johannes vom Kreuz auf diese dunklen Glaubens-Nächte? Wichtig ist vor allem, dass der durch die Dunkle Nacht Geprüfte trotz allem an der Liebe Gottes zu sich festhält: „Ja, mein Gott, du liebst mich, auch wenn ich es fast nicht mehr glauben kann! Ja, es gibt dich, auch wenn ich manchmal an deine Existenz fast nicht mehr glauben kann…“ Nach Johannes vom Kreuz sind die Glaubens-Nächte eine Gnade, die Gott uns aus Liebe schenkt, damit wir dadurch von einer falschen Anhänglichkeit an ihn und auch an uns selbst gereinigt werden. Was jedoch für uns als Einzelne gilt, gilt auch für unsere heutige Zeit, die ja – nicht zuletzt durch die Coronakrise – in eine immer dunklere Nacht hineingeführt wird! Und: Es gilt auch für unsere heutige Kirche, die sich nicht weniger in einer Dunklen Nachtphase befindet… Am Ende des dunklen Tunnels steht aber nicht das Dunkel, sondern immer das Licht, das Licht Gottes…

Verlängerung der Zeitlichen Profess

Am vergangenen Samstag, den 28. November 2020, hat unser lieber Mitbruder, Frater Josef Maria, gleich in der Frühe um 7.00 Uhr in unserem Betchor im Rahmen einer Eucharistiefeier und der integrierten Laudes die Verlängerung seiner Zeitlichen Profess um ein Jahr in die Hände des Priors, Pater Michael, abgelegt. Es war eine schlichte, aber für diesen Anlass würdige Feier innerhalb unserer Gemeinschaft. 

In seiner Predigt ging der Prior zunächst auf den Beginn der Reform der Brüder des Teresianischen Karmel ein, da sich dieser genau an diesem Tag zum 452. Mal gejährt hat:
am 28. November 1568 hat unser heiliger Ordensvater Johannes vom Kreuz die Reform unseres Ordens in dem kleinen Dorf Duruelo in Altkastilien begonnen. So etwas atmet Geschichte. Wir heutigen Karmeliten haben also Teil an einer langen Tradition. Dabei ist uns klar, dass es für uns ein „Dürfen“ und kein „Müssen“ ist, das Leben im Karmel in der heutigen Zeit fortführen zu dürfen. Mit der Verlängerung seiner Zeitlichen Profess erklärte sich auch Frater Josef Maria bereit, die Spiritualität des Karmel „hier und heute“ ins Leben umzusetzen. Wir wünschten ihm dazu von Herzen den Segen Gottes!

Teresa von Avila – eine ungewöhnliche Heilige

Am vergangenen Donnerstag, dem 15. Oktober, haben wir in unserer Karmelitenkirche (Reuererkirche) in beiden Eucharistiefeiern morgens um 10.00 Uhr und abends um 18.00 Uhr unserer heiligen Mutter, Teresa von Avila, gedacht… Beide Gottesdienste waren trotz der Corona-krise gut besucht… Die Eucharistiefeier um 10.00 Uhr hielt Pater Robert. In seiner Predigt ging er vor allem auf das von Teresa verfasste Gedicht: „Nichts soll dich ängstigen, nichts dich erschrecken“ („Nada te turbe, nada te espante“) ein. Den Festgottesdienst am Abend übernahm Pater Michael. Seine Predigt hatte die teresianische Trias zum Inhalt: 1. die gegenseitige Liebe 2. die Loslösung von allem Geschaffenen (= innere Freiheit) und 3. die wahre Demut. Alle drei Tugenden sind für das geistliche Leben des Einzelnen wie auch für das Gemeinschaftsleben unerlässlich.

Die vier Eucharistiefeiern am Samstagabend und am Sonntag, in denen noch einmal der großen Teresa gedacht wurde, waren ebenfalls gut besucht. Die Predigt hielt in allen Gottesdiensten Pater Michael. Dabei ging er vor allem auf die Klostergründungen Teresas und die damit verbundenen Schwierigkeiten ein, die Teresa nur mit Hilfe des Inneren Gebets, das heißt der lebendigen Beziehung zu Jesus meistern konnte. Teresa rät auch uns heutigen Christen, das Innere Gebet zu pflegen, indem wir uns in unserem Innern immer wieder die Gegenwart des dreifaltigen Gottes bewusst machen.